Um die Auswirkungen einer Zweispurigkeit auf die Leistungsfähigkeit des Berner Heerwegs zu überprüfen (einspurig je Richtung), hatte die Verwaltung empfohlen, eine Pop-Up-Bikelane vom Sommer 2023 bis Sommer 2024 einzurichten. Damit hätten die Auswirkungen der vorzunehmenden Veränderungen kostengünstig überprüft werden können. Dadurch wären aber auch alle Benutzer des Berner Heerwegs auf die kommende Veränderung aufmerksam geworden. Nun soll die Verwaltung die Planungen für die Grundinstandsetzung des Berner Heerweges sowohl für den Nord- als auch den Südabschnitt fortsetzen, wie sie als „zweispurige Variante C“ präsentiert wurde.
Die Regierungskoalition möchte offenbar, dass die Bürger vor vollendete Tatsachen gesetzt werden. Nach der Planung am „grünen Tisch“ soll die Planung nun direkt umgesetzt werden. Die Mehrheit der Autofahrer wird deshalb voraussichtlich erst nach den zu erwartenden Baustellen mit der Einspurigkeit je Richtung konfrontiert werden. Eine Rückkehr zum vierspurigen Berner Heerweg als Magistrale in die Außenbezirke wäre dann nicht mehr möglich. Wenn sich dann die theoretischen Berechnungen als falsch erweisen, muss neben weiteren Staus auch mit verstärktem Ausweichverkehr in die Wohngebiete gerechnet werden.
Meiner Meinung nach widerspricht dieses Vorgehen nicht nur dem Bürgerwillen, es entspricht auch nicht dem Vorschlag der Verwaltung. Da die Umsetzung dieser ideologisch geprägten Entscheidung erst in einigen Jahren zu erwarten ist, bleibt mir nur noch die Hoffnung auf eine kluge Entscheidung der Wähler.
Ralf Niemeyer, Mitglied der Bezirksversammlung Wandsbek & stellvertr. Vorsitzender CDU-Ortsverband Farmsen-Berne