Das denkmalgeschützte ehemalige Pförtnerhaus am Berner Heerweg 369 verfällt zusehends. Mit der seit Jahren geplanten Sanierung geht es nicht voran. Die Fenster sind vernagelt, das Dach defekt, es steht einsam und verlassen am Berner Gutspark, umhüllt von einem Bauzaun.
Die CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung will diesen Zustand nicht akzeptieren. Denn je mehr das Gebäude verfällt, desto teurer wird die Sanierung. Und je teurer eine Sanierung wäre, desto weniger ist deren Durchführung wahrscheinlich. Es liegt eine denkmalrechtliche Genehmigung zur Sanierung vom 30. März 2021 vor, die gemäß § 11 Abs. 3 des Denkmalschutzgesetzes drei Jahre gültig ist. Fördermittel für denkmalbedingte Mehrkosten wurdenbisher nicht abgerufen.
Das Denkmalschutzamt befindet sich seit mehreren Jahren in Gesprächen zur Sanierung. Nach derzeitigem Kenntnisstand nahmen die Eigentümer jedoch Abstand von der Sanierung und versuchten, das Objekt weiter zuverkaufen. Eine Sicherungsverfügung vom 2. September 2022 wurde bisher nur in Teilen umgesetzt (Stand 19. Oktober 2022), das Denkmalamt ist im Kontakt. Bei Nicht-Ausführung kann eine Ersatzvornahme folgen.
Laut Verwaltung ist eine wirtschaftliche Unzumutbarkeit ausgeschlossen – bei Kauf waren die Mängel bekannt.
Die CDU-Fraktion beantragte Ende letzten Jahres, dass die Verwaltung und die zuständigen Fachbehörden den Zustand des Hauses prüfen mögen. Zudem sollten sie darauf hinwirken, dass mit der Sanierung begonnen werden solle.
Nun wird durch das Hamburger Wochenblatt (Ausgabe 38/2023) bekannt, dass die Eigentümergemeinschaft vorhatte, einen Gastronomiebetrieb am Standort aufzubauen. Doch es gäbe nun einen Rechtsstreit unter den Eigentümern. Zudem gäbe es laut Auskunft einer der Eigentümer gegenüber dem Wochenblatt einen Kaufinteressenten. Dieser würde ebenso im Gastronomiebereich angesiedelt sein.
Der CDU-Bezirksabgeordnete Ralf Niemeyer sagt dazu:
„Die Erhaltungsanordnung ist umzusetzen – egal ob von den derzeitigen oder einem zukünftigen Eigentümer. Es muss nun endlich gehandelt werden! Viele Farmsener und Berner würden sich sicher auch über eine gepflegte Gastronomie an diesem Standort freuen und wünschen sich eine schönere Wohnumgebung als eine Ruine.“