Im Mittelpunkt eines Gesprächs mit der Martha Stiftung und der Diakonie Hamburg im Erlenbusch standen die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 und ihre gravierenden Auswirkungen auf die Freiwilligendienste. Dabei verdeutlichten die Einrichtungsleiterin, Susanne Okroy, und der Geschäftsbereichsleiter Stiftung für den Bereich Teilhabe und Assistenz, Martin Gerwig, wie wichtig es für junge Menschen ist, Erfahrungen im Rahmen eines Freiwilligendienstes zu sammeln. Auch die FSJ-Verantwortlichen der Diakonie, Moritz Ebinghaus und Jochen Müller, betonten die wertvolle Möglichkeit des FSJ für Freiwillige, ihren Horizont zu erweitern.
Ein Freiwilligendienst bietet nicht nur jungen Menschen die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Die Freiwilligen profitieren von den gesammelten Erfahrungen und können dadurch oft ihre Berufsorientierung schärfen. So wie im Fall von FSJler Benjamin, der nach seinem FSJ eine Ausbildung zum Ergotherapeuten anstrebt. Viele Beschäftigte in sozialen Berufen haben ihren Zugang über einen Freiwilligendienst bekommen und wären ohne ihn nie auf die Idee gekommen, diesen Beruf zu ergreifen. Viele ehemalige Freiwilligendienstleistende kehren nach ihrer Ausbildung zurück und arbeiten als Fachkräfte im sozialen Bereich. Es ist daher wichtig, die Attraktivität des Freiwilligen Sozialen Jahres zu steigern und junge Menschen für freiwilliges Engagement zu begeistern. Denn Engagement und ehrenamtliche Tätigkeiten, insbesondere bei jungen Menschen, können dazu beitragen, der Polarisierung der Gesellschaft entgegenzutreten. Aber vor allem wird für viele Menschen durch die FSJler erst Inklusion und Teilhabe möglich. Sie bieten wertvolle Unterstützung, indem sie z. B. bei kulturellen, sportlichen oder gesellschaftlichen Veranstaltungen begleiten und so eine bessere Teilhabe ermöglichen. Darüber hinaus helfen sie, Einsamkeit zu vermeiden, indem sie den Menschen Begegnungen und soziale Interaktion ermöglichen.
Die Bedeutung des Freiwilligendienstes ist für alle Beteiligten also groß. Jeder junge Mensch sollte die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen, unabhängig von familiärer Unterstützung. Das Gespräch verdeutlichte auch, dass die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt 2024, die von der grünen Familienministerin Lisa Paus vorgeschlagen wurden, gravierende Auswirkungen auf die Freiwilligendienste haben werden. Aktuellen Planungen zufolge werden im nächsten Jahr nahezu 50% der Plätze wegfallen, die Strukturen werden zerstört. Es wäre die Aufgabe der Regierung, jedem jungen Menschen einen Freiwilligendienst zu ermöglichen – nicht, sie zu kürzen!!