Ärztliche Versorgung – zusätzlicher Standort für erkrankte Personen – kostenlose Nutzung öffentlicher Toiletten
Für wohnungs- und obdachlose Menschen gibt es in Hamburg Hilfen und Unterstützung. Institutionen und Anlaufstellen helfen bei verschiedenen Anliegen, auch in Zeiten von Corona. Eine vollständige und kontinuierlich aktualisierte Aufstellung der verfügbaren Angebote ist – als mobile Ansicht sowie zum Download – unter www.hamburg.de/obdachlosigkeit abrufbar.
Medizinische und ärztliche Versorgung
Ein städtisches Notunterbringungs- und Versorgungsprogramm (NUVP) sichert Menschen ohne Dach über dem Kopf eine ohne Voraussetzungen zugängliche Hilfe in der Not. An allen Standorten besteht eine medizinische Versorgung durch Ärzte bzw. Rettungssanitäter, die regelmäßig vor Ort sind (Standort Friesenstraße, Horner Landstraße, Horner Rennbahn: täglich, Standort Kollaustraße: Dienstag, Mittwoch und Samstag). Auch die niedrigschwelligen Angebote zur medizinischen Versorgung obdachloser Menschen werden fortgeführt.
Die Versorgung mit Schutzbekleidung und -ausrüstung für niedrigschwellige Angebote der Obdachlosenhilfe wird in der Sozialbehörde koordiniert; fünfzehn Projekte wurden auf diese Weise mit Material beliefert. Die Solidarität der Träger und Projekte untereinander, die Sparsamkeit und der sorgfältige Umgang mit den zur Verfügung gestellten Materialien tragen wesentlich dazu bei, dass Engpässe vermieden werden können.
Am NUVP-Standort in der Friesenstraße ist die vorsorglich angeordnete häusliche Isolation der dort Untergebrachten zwischenzeitlich nach eingehenden Untersuchungen und durch individuelle Bescheide seitens des Gesundheitsamtes für alle Personen aufgehoben worden.
Zusätzlicher Standort für die Unterbringung und Versorgung erkrankter Menschen aus öffentlichen Unterkünften
Wer in Hamburg ohne eigene Wohnung ist, wird von der Stadt („öffentlich-rechtlich“) untergebracht. Für drei von vier Personen bedeutet das eine Unterbringung in abgeschlossenem Wohnraum, d. h. in Wohngemeinschaften. In allen Unterkünften gibt es Konzepte für die Einhaltung von Hygienestandards und das Vorgehen, falls Bewohner erkranken. Zur besseren Betreuung und Versorgung erkrankter Personen, vornehmlich aus Gemeinschaftsunterkünften, hat die Sozialbehörde einen zusätzlichen Standort an der Horner Rennbahn eingerichtet. Rund 60 Plätze stehen hierfür bereit und können ab Anfang Mai belegt werden. Im Gebäude der dortigen Jugendherberge sind Vorkehrungen für eine angemessene Versorgung getroffen worden. Im Bedarfsfall bestehen Reservekapazitäten. Die Unterbringung an diesem Standort ersetzt keine klinische Behandlung, die nötigenfalls im Krankenhaus stattfindet, sondern schafft eine zusätzliche räumliche Kapazität zur angemessenen Versorgung erkrankter Personen.
Hygiene und Toiletten
Die von der Stadtreinigung Hamburg betriebenen öffentlichen Toilettenanlagen am Berliner Tor, Sternschanze, Antonipark, Schulterblatt und dem Steindamm können von obdachlosen Menschen kostenfrei genutzt werden.
Weiterhin verfügen alle Notübernachtungsstätten und Unterkünfte über Sanitärbereiche zur persönlichen Hygiene. Zusätzliche Wasch- und Duschmöglichkeiten bestehen im Hallenbad St. Pauli, ergänzt durch den Duschbus am Millerntorstadion, sowie in der Tagesaufenthaltsstätte in der Bundesstraße, im Park-In sowie im Tagestreff Kemenate.
Lebensmittelversorgung
Der Betrieb der Einrichtungen zur Versorgung mit Lebensmitteln ist sichergestellt (hier zur vollständigen Aufstellung). Weiterhin sichert die Stadt darüber hinaus die zusätzliche Versorgung über Catering-Firmen.
Straßensozialarbeit und Information
Die städtisch finanzierte, aufsuchende Straßensozialarbeit findet weiter statt. Das Projekt „Visite Sozial“ trägt weiterhin zur Verstärkung der Beratung auf der Straße bei. Die Sozialbehörde steht im kontinuierlichen Austausch mit den Trägern, weiteren Akteurinnen und Akteuren der Straßensozialarbeit und anderen Behörden und unterstützt die zu treffenden Schutzmaßnahmen sowie die Verbreitung von Informationen zum Hilfesystem.
In mehrere Sprachen übersetzte Handzettel werden jeweils aktuell bereitgestellt und verteilt. Plakate an zentralen und dezentralen Standorten informieren über das für die mobile Ansicht optimierte Online-Informationsangebot. Bürgerinnen und Bürger werden auch per Social Media (externer Link) über aktuelle Angebote informiert.
Von Obdachlosigkeit bedrohte Prostituierte
Jegliche Prostitutionsangebote sind in Hamburg untersagt; um Ausbeutung oder illegale Tätigkeiten zu verhindern, werden durch die Sozialbehörde in einer zentral gelegenen Unterkunft geschützte Übernachtungsmöglichkeiten für von Obdachlosigkeit bedrohte Prostituierte bereitgestellt. Dort sind bis jetzt rund 50 Personen untergebracht; weiterhin stehen darüber hinaus freie Kapazitäten zur Verfügung. Einrichtungen des Hilfesystems für sich prostituierende Menschen beraten die Personen vor Ort und vergeben die Plätze.